Rheinlandpfalzliga : Auf Platz 2 vorgerückt

In der Vorschlussrunde der Rheinlandpfalzliga hatten wir bei Trier eines der weitesten Auswärtsspiele der Saison. Dabei gelang uns ein glatter 5,5-2,5 Sieg ohne Brett-Niederlage.
Trotz des relativ niedrigen Rating-Schnitts ist die Trierer Mannschaft, die zweite Garnitur der Bundesligatruppe, nicht zu unterschätzen, wie schon der Sieg gegen Tabellenführer Heimbach-Weis/Neuwied zeigt. Zu erwähnen ist auch die faire Geste, die Uhren nicht gleich zu starten als eines unserer Autos sich um 10 Minuten verspätete. Zum Kampfverlauf :
Relativ früh nahm Andreas Lambert mit den schwarzen Steinen ein Remisangebot in ausgeglichener Stellung an. Zu diesem Zeitpunkt standen Gerhard Wetzel und Karl-Heinz Esswein bereits deutlich besser, am Spitzenbrett bei Jochen Bruch sah es ungemütlich aus und die restlichen Bretter waren mehr oder weniger unklar.
Dann dauerte es eine ganze Weile und es folgte ein weiteres Remis von Stefan Johann, bei dem ein ausgeglichenes Läuferendspiel entstanden war. Das nächste Remis von Johannes Feldmann war schon ungleich spannender. In einer Königsindischen hatte Johannes mit Weiss  seinen Gegner am Damenflügel in starke Bedrängnis gebracht. Der Trierer konnte sich mit einem Qualitätsopfer und nachfolgendem Druckspiel jedoch am Damenflügel gut in Szene setzen. Johannes gewann zwei Türme und einen Läufer für seine Dame, musste dabei jedoch Dauerschach zulassen. Zu seinem Glück hatte der Gegner nicht gesehen, dass er mit einer Serie von Schachgeboten den Läufer hätte abholen können. Die Stellung war danach vermutlich dennoch remis, aber angenehmer für die Damenseite.
Den ersten Punkt fuhr unser Vereinsvorsitzender Dr. Andreas Gypser ein. Sein Gegner hatte ein spekulatives Figurenopfer gebracht, Andreas gab die Qualität zurück so dass er 2 Figuren für den Turm hatte. Zudem gelang es ihm, den geschwächten Königsflügel seines Gegners zu attackieren. Hier sind die zwei Figuren dem Turm überlegen, und so lies der volle Punkt nicht lange auf sich warten.
Kurz danach gewannen wir noch Brett 7 und 8, so dass der Mannschaftskampf mit 4,5 Brettpunkten bereits entschieden war.
An Brett 7 nutzte Karl-Heinz Esswein die aus der frühen Spielöffnung seines Gegners resultierenden Schwächen aus. Der Trierer hätte durch  ein Qualitätsopfer an der richtigen Stelle  Gegenspiel erhalten können. Er opferte aber zu spät, und musste bald aufgeben.
Eine souveräne Leistung bot Gerhard Wetzel an Brett 8, der den Gegner in einer unkonventionellen Eröffnung in einen strategisch verlorenen Stellungstyp manövrieren konnte. Angesichts zahlreicher Bauernschwächen versuchte der Trierer noch ein Qualitätsopfer, wodurch das Ende allerdings nur hinausgezögert wurde.
An Brett 1 hatte Jochen Bruch es mit dem starken Trierer Jugendspieler Lev Yankelevich zu tun, der - ebenso wie das Trierer Brett 2 Alexander Dany - am letzten Wochenende erfolgreich in der Bundesliga gespielt hatte. Jochen stand nach der Eröffnung höchst verdächtig, und wir hatten den Punkt schon fast abgeschrieben. Er bewies allerdings die gewohnte Zähigkeit, und am Ende war es noch Remis. Es folgte nach langem Spiel noch ein Remis von Reiner Junker zum abschliessenden 5,5-2,5.

Zum Tabellenstand : Wir sind nun auf Rang 2, 2 Mannschaft-Punkte und 5 Brettpunkte hinter Heimbach-Weiss/Neuwied. HWN spielt in der nächsten Runde gegen Springer Siershahn, die Überraschungsmannschaft der Liga, wir spielen gegen die sich im Abstiegskampf befindenden Pirmasenser. Sollten wir hoch gewinnen, und HWN hoch verlieren, wäre sogar ein erster Platz drin. Das ist natürlich nicht unbedingt wahrscheinlich, da HWN in der Saison nie weniger als 3,5 Punkte holte, aber zumindest nicht unmöglich.

 

Die Details:  Rpf-Liga Runde 8 (Sbrp)

Rpf-Liga : 12er auf Platz 3

Durch einen hart umkämpften Heimsieg gegen den SV Springer Siershahn konnten wir uns an diesen vorbei auf Platz 3 der Tabelle vorschieben.

 

Der Verlauf des Kampfes :

Es fing schlecht an, Horst Zielenski übersah im frühen Mittelspiel einen Trick und verlor zwei Leichtfiguren für den Turm. Er wehrte sich zwar noch bis ins Endspiel, konnte den Nachteil aber nicht aufholen. Die nächsten Entscheidungen fiehlen um die Zweitkontrolle herum. Zunächst gewann Andreas Lambert, der eigentlich aus der Eröffnung heraus eher passiv stand. Der Gegner wollte zuviel, vermied ein remisliches Endspiel und stellte dabei zunächst einen Bauern und in Folge noch einen Turm ein. Kurze Zeit später gewann Hans Kelchner eine souverän geführte Partie. Im Gegenzug übersah Reiner Junker eine Kombination des rating-besten Siershahners Zimmermann (DWZ 2229). Fast zeitgleich punktete Roland Simon in einer komplizierten Stellung.

Stand nach der Zeitkontrolle somit 3-2 für Ludwigshafen. Die restlichen drei Partien waren eine zähe Angelegenheit, wobei es zunächst nach 4-4 aussah.

Karl-Heinz Esswein hatte die Qualität gewonnen, Stefan Johann ein Springerendspiel mit Minusbauer und Andreas Gypser ein Damenendspiel mit Minusbauer bei schlechter Stellung.

Stefan konnte das Endspiel dann tatsächlich nicht mehr halten, da der Gegner beide Randbauern zum Laufen brachte. Bei Andreas Gypser kippte das Ding dann aber noch : Der Gegner ging vom Damenendspiel mit 3-2 Bauern in ein Bauernendspiel mit 2-1 Bauern, was dann erstaunlicherweise nur Remis war. Es blieb die Partie von Karl-Heinz Esswein. Sein Gegner schätzte die Stellung offenbar als totremis ein, denn er bot trotz Minusqualität remis an. Nach der Ablehnung des Angebotes wurden die Damenflügelbauern getauscht (vielleicht ein Fehler) und es kam zu einem klassischen Endspiel Turm gegen Läufer, wobei beide Seiten noch einen h-Bauern hatten und der h-Bauer der Läuferpartei vom Läufer gedeckt war. Es gibt Endspiele dieses Typs, bei denen der Gewinn mehr als 50 Züge dauert, was hier jedoch nicht der Fall war : Die h-Bauern waren schon zu weit vorne. Karl-Heinz drängte einfach den gegnerischen König ab und opferte dann die Qualität um den gegnerischen Bauern zu gewinnen. Damit ein - etwas glücklicher - 4,5-3,5 Sieg für uns.

 

Eine klassische Partie des oben genannten Endspieltyps ist die Partie Timman-Velimirovic, wobei sich Velimirovic nicht optimal verteidigte. Die Details kann man in Jan Timman's Buch "Studien und Partien" nachlesen. Es kam zu dem für die schwächere Seite günstigsten Fall, weil die Bauern noch weit hinten waren.

 

Rpf-Liga : Tabellenführer gestürzt

Nach dem bisher eher holprigen Verlauf der Saison nun eine positive Meldung : Wir konnten den Tabellenführer mit 6-2 bezwingen. Damit ist der Aufstiegskampf wieder völlig offen, da der neue Tabellenführer SC Heimbach-Weis/Neuwied noch gegen die drei nächstplatzierten Mannschaften antreten muss. Für uns waren es zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg, insbesondere da es in dieser Saison einige Absteiger geben könnte : Die Südwest-Mannschaften in der zweiten Liga stehen alle weit hinten.

Zum Spielverlauf : Es lief erstaunlich glatt, nach zwei Stunden standen wir an keinem Brett schlecht, an einigen besser. Schnell kamen auch die ersten souveränen Siege an Brett 7 und 8. Bei Julius Muckle sah zunächst alles nach einer ruhigen Positionspartie aus. Sein Gegner, der Mainzer Vereinsvorsitzende Arne Katona, versuchte, das Spiel zu verschärfen. Das brachte ihm jedoch einen Minusbauern und eine offene Königsstellung ein. Karl-Heinz Esswein spielte im Halbslawen eine gute Positionspartie, die Schwächen auf den schwarzen Feldern wurden dem Gegner zum Verhängnis.

Es folgte eine Niederlage von Andreas Lambert am Spitzenbrett. In einer sehr rechenintensiven Partie übersah der Ludwigshafen am Schluss einen Damenverlust, der durch einen gegnerischen Springerrückzug eingeleitet wurde. Damit 2-1.

Roland Simon kam diesmal gut aus der Eröffnung heraus und bekam Spiel gegen den gegnerischen König. Am Ende wurde es ein souveräner Sieg : 3-1.

Zu diesem Zeitpunkt stand Andreas Gypser auf Verlust, Johannes Feldmann und Reiner Junker auf Gewinn und bei Stefan Johann war mindestens Dauerschach drin.

Das 4-1 besorgte Reiner Junker an Brett 3, der am Ende einen ganzen Turm mehr hatte, Johannes Feldmann erhöhte mit einer starken Endspielleistung auf 5-1 (auch er hatte am Ende einen Mehrturm).

Sehr spannend verlief die Partie von Stefan Johann, der in eine äusserst scharfe Eröffnungsvariante geraten war, ohne die normalerweise nötigen Theoriekenntnisse zu besitzen. Der Gegner brachte ein positionelles Damenopfer, was zu einem schwierigen Endspiel führte. Er konnten einen vom Turm gedeckten Freibauern bis auf die siebte Reihe vorschieben, wonach die Kibitze glaubten, es müsse nun in Dauerschach enden. Stefan brachte jedoch einen ruhigen Zug, der die Umwandlung zulies und dabei Matt drohte. Damit ging der vorgepreschte Bauer und noch weiteres Material verloren. Endstand : 6-2 für Ludwigshafen.

 

In der nächsten Runde geht es gegen Siershahn, die in der Tabelle einen Mannschaftspunkt vor uns liegen. Danach folgt das Duell gegen Abstiegskandidat Trier, die zwei Punkte hinter uns liegen. Zum Abschluss der Saison geht es dann gegen den aktuellen Vorletzten, den SC Pirmasens.

 

Ergebnisdienst Rheinlandpfalzliga Runde 6

 

Nachtrag zur Abstiegssituation

Momentan sieht es so aus, dass alle Südwestvereine in der 2.Liga auf Abstiegsplätzen sind.

 

2. Bundesliga Süd

 

8.TSV Schott Mainz 9.SC Caissa Schwarzenbach

 

2.Bundesliga West

 

10.SV 03/25 Koblenz

 

Wenn alle drei runterkommen, gibt es in der Oberliga 4 Absteiger.

 

Ergebnisdienst - Oberliga Südwest

 

In der Liga gibt es nur 2 Saarland-Vereine, davon ist Saarbrücken sicher und Schwarzenbach II steigt wahrscheinlich ab. D.h. die anderen 3 Absteiger wären rheinlandpfälzische Mannschaften, die in unsere Liga kommen.

 

Damit wiederum gibt es bei uns ebenfalls vier Absteiger.

 

 

 

 

Deutscher Mannschaftspokal in Ladenburg

Heute spielten wir in Ladenburg die erste überregionale Runde des deutschen Mannschaftspokals, für den wir uns als Rheinlandpfalz-Vizemeister qualifiziert hatten. Mit Ladenburg hatten wir ein gleich ein schweres Los.

An Brett 1 konnte Andreas Gypser den stärksten Ladenburger IM Chernov in einer soliden Sizilianischen Partie blocken. Chernov's erzielte ein minimal besseres Endspiel, konnte dieses jedoch nicht in einen vollen Punkt umwandeln. Weniger gut lief es an Brett zwei. Andreas Lambert brachte eine komplizierte Stellung aufs Brett, die an beide Spieler hohe Anforderungen stellte. Sein Gegner Jürgen Kettner spielte positionell solide Züge und rechnete genauer. Andreas überlegte über 20 Minuten an einer Variante, in der der schwarze König in die Brettmitte läuft und trotzdem das bessere Ende für sich hat. Dabei übersah er einen ruhigen Zwischenzug, der zu einer positionellen Ruine führte. Damit ging Ladenburg in Führung.

An Brett 3 bei Reiner Junker gegen Martin Schrepp hatte sich inzwischen eine tote Stellung ergeben, in der keine Seite mehr Fortschritte machen konnte : Remis und damit 2 - 1 für Ladenburg, aufgrund der "Berliner Wertung" (vordere Bretter zählen mehr) war der Kampf entschieden.

An Brett 4 spielte Julius Muckle eine starke Partie gegen den 300 DWZ-Punkte stärkeren Ralf Scherer. Die Partie dauerte über 5 Stunden. Er konnte sich zunächst im Damenlosen Mittelspiel Vorteil verschaffen, lies dann jedoch etwas Gegenspiel zu. Es entstand ein technisches Turmendspiel, in dem Julius Dank Mehrbauer lange Zeit gute Gewinnchancen hatte - Ganz klar war es allerdings nie, denn unter den drei verbliebenen Bauern waren zwei Randbauern. Am Ende wählte Julius eine Abwicklung ins Bauernendspiel, die nur zum Remis reichte. Der Endstand damit 2,5-1,5 gegen uns.

Morgen spielen die Ladenburger gegen den Zweitligisten Schwarzenbach, die ihre Gegner deutlich bezwangen.

 

Die Spielbedingungen waren optimal, wir spielten mitten in der Ladenburger Altstadt im Domhofsaal. Der Raum war gross und hell, für Verpflegung war gesorgt und der Schiedsrichter leitete die Veranstaltung souverän.