Rheinlandpfalzliga : Spannung in Lahnstein

Heute spielten wir in der 4.Runde der Rheinlandpfalzliga auswärts bei Turm Lahnstein, eine Mannschaft die gegen den Abstieg kämpft. Die Lahnsteiner haben mit Dennis Sanner und Egor Dranischnikov zwei Spieler über 2200 an den Spitzenbrettern, danach fällt die Stärke Spielstärke allerdings etwas ab. Sanner war diesmal nicht dabei, so dass wir nach Rating deutlich favorisiert waren.

Es lief zunächst nicht gut. Durch eine unerwartete Zugfolge in der Eröffnung konnte Johannes Feldmann seine Eröffnungsvorbereitung nicht anbringen. ln der Folge stellte er seine Türme unglücklich auf, wonach sein Gegner Dranischnikow starken Druck auf die hängenden Bauern ausübte. Johannes verlor zunächst einen Bauern und stürzte sich dann in taktische Verwicklungen, die zu nichts führten. Ein frühes 0-1 am Spitzenbrett für Lahnstein.

Die nächsten Entscheidungen fiehlen um die 4.Spielstunde herum. An Brett 2 war Andreas Lambert seine gute Stellung beinahe entglitten, mit einer taktischen Finesse konnte er ein schlechteres Endspiel vermeiden und das Remis forcieren.

Der Ausgleich folgte durch Stefan Johann. Sein Gegner spielte zunächst erstaunlich druckvoll und konnte seine Springer tief in Stefan's Stellung verankern. Mit präziser Verteidigung hielt Stefan entgegen, und als der Gegner noch die Qualität opferte kippte die Partie zugunsten von Ludwigshafen.

Es folgte ein Remis von Andreas Gypser, bei dem es zwischenzeitlich sehr gut ausgesehen hatte.  Gar nicht gut hingegen sah es am Brett von Hermann Krieger aus. Bei entgegengesetzten Rochaden strahlten die Läufer seines Gegners auf der langen Diagonale bedrohlich in Hermann's Königsstellung. Zudem brach der Lahnsteiner mit dem Bauernopfer g2-g4 den Bauernschild vor dem König auf. Hermann opferte kaltblütig eine Figur und bekam dafür weit vorgerückte Freibauern am Königsflügel. Trotz Damentausch und einem gegnerischen Turm auf der 7.Reihe erwiesen sich die Freibauern als zu stark.

Wir gingen somit erstmals in Führung und konnten sogar noch erhöhen. Reiner Junker hatte die Eröffnung eher ruhig angelegt, bekam dann aber langsam Spiel gegen den geschwächten gegnerischen Damenflügel. Plötzlich war die Partie im Endspiel gelandet, und Reiner hatte die bessere Leichtfigur und einen entfernten Frei- und Mehrbauern. Den Sieg lies er sich nicht mehr nehmen, damit 4-2 für Ludwigshafen.

Den entscheidenden halben Punkt holte dann Julius Muckle in einer langen Partie. In der Eröffnung waren beide Spieler eher vorsichtig zu Werke gegangen, und es ergab sich ein Endspiel mit je 2 Türmen und einem Springer. Julius öffnete die Stellung, was ihm die offene Linie und einen Springervorposten einbrachte, im Gegenzug bekam er einen isolierten Doppelbauern am Damenflügel. Die Partie ging dann in ein Springerendspiel mit einem Mehrbauern für Julius über, allerdings sah der weit vorgerückte freie Randbauer des Gegners höchst bedrohlich aus. Mit seinem eigenen freien e-Bauern konnte sich der Ludwigshafener genug Gegenspiel verschaffen, und der Gegner lenkte ins Remis ein. 4,5-2,5 für Ludwigshafen.

Zuguterletzt kam auch Roland Simons Partie noch zu einem halbwegs guten Ende. Nach einem gut geführten Mittelspiel hatte Roland im 40.Zug eine taktische Wendung übersehen. Da die Zeitnotphase vorbei war, hatte der Gegner unglücklicherweise genug Zeit, um den Trick zu finden. Danach befand sich Roland in einem schlechten Endspiel, konnte die Partie allerdings aufgrund ungleichfarbiger Läufer noch Remis halten.

Endstand damit 5-3 für Ludwigshafen.

In der Tabelle sind wir nun mit 5-3 Punkten gemeinsam mit Heimbach-Weiss auf Platz 2-3 (wir haben einen halben Brettpunkt weniger), auf Platz 1 sind die Schachfreunde Mainz mit 8-0 Punkten.