Unentschieden in Trier

Heute mussten wir zu dem mit 170km Fahrtzeit weitesten Auswärtsspiel der Saison in Trier antreten, um unsere theoretischen Aufstiegschancen zu wahren.  Bei der zweiten Garnitur des Bundesligisten fehlte von der üblichen Besetzung Brett 1, so dass wir nach Wertungszahlen favorisisert ins Rennen gingen (Schnitt 2076 gegen 1970). Die nominelle Überlegenheit konnten wir leider nicht aufs Brett übertragen. Nach gut 3 Stunden musste Reiner Junker, der am Anfang der Partie ein Remisangebot seines Gegners ausgeschlagen hatte, die Niederlage quittieren. Kurz darauf folgte der Ausgleich durch Hermann Krieger, der einen etwas ungewöhnlichen Drachenaufbau fachgerecht zerlegte. Es folgte die Niederlage von Johannes Feldmann. Nach der Eröffnung sah es noch recht gut aus, als Kompensation für seinen Minusbauern hatte er Entwicklungsvorsprung und Übergewicht im Zentrum. Dann ging die Partie ins Endspiel über, wo sich die Kompensation nach und nach verflüchtigte. Nach dem 1-2 folgte direkt das 1-3. Andreas Lambert kam gegen den Trierer Nachwuchsspieler Lev Yankelevich nie zu seinem Spiel und beendete eine schlecht stehende Partie durch einen taktischen Überseher bei leichter Zeitnot. Eine weitere Niederlage von Andreas Gypser brachte das 1-4. Andreas hatte den Nilpferdaufbau seines Gegners schon ziemlich hart rangenommen, übersah aber eine taktische Resource. Etwas überraschend kam dann der Sieg von Stefan Johann, der recht früh einen Bauern verloren hatte, aber den Gegner durch die von ihm gewohnte Zähigkeit entnerven konnte : 2-4.

Die beiden noch laufenden Partien waren zum Glück vorteilhaft für uns. Roland Simon gewann  im Damenendspiel durch einen Angriff seiner Bauernmehrheit auf dem Köngsflügel. Karl-Heinz Esswein spielte (wie so oft) als letzter. Nach umkämpftem Mittelspiel konnte er im Schwerfigurenendspiel auf dem wunden Punkt c2 durchbrechen. Danach musste er allerdings ständig Dauerschachdrohungen parieren, was ihm letztlich gelang indem er eine Stellung beiderseitigen Zugzwangs herbeiführte. Damit Endstand 4-4.

Die Sensation der Runde war natürlich die 5,5-2,5 Niederlage von Remagen II (trotz erstmaligem Einsatz von Jens Kipper an Brett 1) gegen Altenkirchen. Die Altenkirchener sind jetzt nur noch einen Mannschaftspunkt hinter Remagen, wobei letztere in der nächsten Runde gegen die nicht zu unterschätzenden Lahnsteiner antreten. Sollte Remagen noch einmal stolpern, wäre auch für uns die Tür nach oben wieder auf. Denn in der letzten Runde spielen wir gegen Altenkirchen, und könnten diese dann überholen.