Spielbetrieb

Spielbetrieb im SBRP- ein Trauerspiel in mehreren Akten

Die Corona-Pandemie ist eine große Herausforderung, auch für den Spielbetrieb bei den Mannschaften im Schach.

1. Akt: Abbruch der Saison 2019/2020

Die Unterbrechung der Saison 2919/2020 geschah noch zügig vor dem letzten Spieltag mit dem 1. Lockdown 2020.  Im März 2021 wurde dann ein Spieltag im Juni 2021 für die letzte Runde terminiert. es wurde gleichfalls festgelegt, dass die Saison abgebrochen wird, falls auch dieser Termin nicht stattfinden kann. Offenbar war man bei der Einschätzung der Corona-Lage zu optimistisch gewesen und der Termin für den letzten Spieltag der Liga platzte. Dann plötzlich am 28.05. die Wende- das Versprechen, die Saison abzubrechen wird widerrufen und es soll ein neuer Termin für den Spieltag gesucht werden! Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Nach massiven Protesten verschiedener Vereine musste die Entscheidung am 30.05. vom Spielleiter zurückgenommen werden (inkl. offiziellem Eingeständnis des Fehlers) und die Saison wurde schließlich abgebrochen. Auf- und Absteiger wurden aufgrund des aktuellen Standes der Ligen ermittelt.
2. Akt:Verkleinerung der Mannschaften auf SBRP Ebene auf 7 Spieler
Bei der Vorbereitung der Saison 2021/2022 nach einer so langen Pause hatten viele Vereine und Schachspieler aus verschiedensten Beweggründen selber noch Bedenken, sich für Mannschaftsskämpfe oder Turniere wieder ans Brett zu setzen. Der Spielleiter traf die kuriose Entscheidung, statt mit 8 Spielern pro Mannschaft mit 7 Spielern in die Saison zu starten. Eine fragwürdige Entscheidung. Denn mit sieben Spielern hat man keine Gleichverteilung von Weiß und Schwarz Partien mehr in einem Mannschaftskampf. Die auswärts antretende Mannschaft hat von Beginn an einen Vorteil. Damit das nicht passiert wird ja seit eh und je mit 4er, 6er oder 8er Mannschaften also einer geraden Zahl gespielt. Es ist schwierig nachvollziehbar, dass eine solche Entscheidung auf Landesebene durchgewunken wurde.
3. Akt: Spielbetrieb 2021/2022 (I)

Der Spielbetrieb für Mannschaften in der Pfalz wurde zum 1.12.2021 nach reiflichen Überlegungen ausgesetzt. Auf SBRP-Ebene fiel zwar der Dezemberspieltag aus, die Spieltage ab 16.01.2022 sollen aber stattfinden. Ich bin während der Weihnachtsfeiertage gedanklich darüber gestolpert, dass wir als Verein dann ja zwei verschiedene Herangehensweisen an Corona bedienen sollen.

Auf meine sachliche Nachfrage wurde ich in rüder und unsachlicher Form abgewiesen: Zitat: "ich werde mein Amt als Spielleiter bis auf Weiteres ruhen lassen. Denn scheinbar (gemeint ist wohl anscheinend, die Red.) bin ich nicht in der Lage dieses Amt auszuüben." Bis hierhin kein Widerspruch. "Ich bin dafür gewählt, Schach zu organisieren und nicht Schach zu verhindern. Das ist richtig, aber "Spielen um jeden Preis" kann damit wohl nicht gemeint sein. "Ich habe am 02.01 Schach gespielt SBRP Ergebnisdienst (sbrp-ergebnisdienst.de) und werde das auch am 16.01 tun." Das ist seine freiwillige Entscheidung . Jetzt der Hammer: "Wenn nun die Kräfte aus der Pfalz (angestachelt duch den Vorstand des PSB) eine Schachverhinderungsfront bilden, dass sollen sie das tun." Schachverhinderungsfront: eine schöne Wortschöpfung! Etwas sperrig, deswegen wohl noch neu. Inhaltlich 100% daneben; angestachelt bin ich ganz bestimmt nicht; ich leiste mir eine eigene Meinung. Klar, aber enttäuschend die Reaktion des Präsidenten des SBRP: nämlich gar keine. Schweigen ist Zustimmung, man hat es nicht nötig, zu antworten.
Meine Wahrnehmung: Die Sorgen der Vereine werden vom SBRP nicht ernstgenommen. es ist nicht möglich, eine konstruktive Diskussion mit SBRP Vertretern zu starten- klare Lagerbildung und entweder sie sind beleidigt oder es gibt keine Antwort. Ich würde mir wünschen, wenn der SBRP seine verkrusteten Strukturen mal aufräumen würde und sich offener und kommunikativer prösentieren würde. Statt Lobbies zu bedienen, sollten die gewählten Vertreter für alle Unterverbände als neutrale Ansprechpartner zur Verfügung stehen- und sich nicht z.B. als Pfalzgegner profilieren.

 

Aus Feedback von Vereinsvertretern aus Nickenich und Kastellaun habe ich gesehen, dass dort das Corona-Thema anders bewertet wird, als ich das tue. Dort sind hohe Boosterraten und viele Kinder und Jugendliche spielen; positive Effekte durch die Gemeinschaft, Förderungsmöglichkeiten der Talente, etc. werden dort höher bewertet als das Risiko sich Corona zu infizieren und einen schweren Verlauf zu haben. Die 29. Coronaverordnung beschreibt ja auch ganz klar, dass und wie man Sport im Innenbereich durchführen darf. Ich sehe aber die Risiken als bedeutender an, sich mit Omikron zu infizieren (inkl. Krankenhaus, Long Covid - speziell im Moment wo die Zahlen rasant steigen) zudem richten auch die Nebeneffekte wie Quarantäne / Kontaktverbote und Ausfallzeiten in Jobs Schaden an. Und ich sehe den Druck auch nicht, wieso man nicht die Saison unterbrechen kann.

 

4. Akt: Spielbetrieb 2021/ 2022 (II)

Nachdem der alte Spielleiter gegangen ist, hat der SBRP schnell den nächsten installiert, der ebenfalls Parteigänger der "Spielen um jeden Preis"-Fraktion ist. Der hat jetzt entschieden, dass die 1. RLP Liga fortgesetzt wird (wie die anderen beiden RLP Ligen weiter vorgehen wurde gar nicht breit kommuniziert; systematisch wird mit Blindkopien gearbeitet, offenbar, um den Austausch in der Community zu erschweren). Wir halten die aktuelle Ansetzung von Spieltagen weiter für unnötig und nicht angezeigt, man könnte die Spieltage einfach hinten an die feststehenden Termina anhängen, aber wenn wir nicht am grünen Tisch absteigen wollen, werden wir spielen müssen.

 

Aus gegebenem Anlass wünschen wir allen in den kommenden Monaten betroffenen Schachspielern in den RLP Ligen einen angenehmen Verlauf!