Spielbetrieb

Nachruf eines Schachfreundes für Heinz Wild

Heinz Wild   14.10.1933 * – 08.08.2012 +

Heinz WildHeinz Wild trat am 23.08.1968 in unseren Schachklub ein. Er war natürlich zu dieser Zeit in Schachkreisen kein unbeschriebenes Blatt. Bevor er Zwölfer wurde war er schon beim Schachklub Oppau und ESV Ludwigshafen aktiv. Und vor allem, Heinz Wild war von 1960 bis 1964 und von 1966 bis 1971 Erster Vorsitzender des Pfälzischen Schachbunds. 1960 war er sogar mit 27 Jahren der jüngste Präsident, den der Pfälzische Schachbund je hatte.

Von Beruf war er Diplomingenieur für Maschinenbau. Er arbeitete in der BASF, die meiste Zeit in der AWETA. Weil es in der BASF noch einen zweiten Heinz Wild gab, benutzte er in den achtziger Jahren zur Unterscheidung seinen zweiten Vornamen Oskar.

1967 gewann Heinz Wild beim Pfälzischen Schachkongress in Bad Dürkheim das Meisterturnier B und stieg in die Meisterklasse (MTA) auf. Im Jahr 1968 spielte Heinz Wild beim Pfälzischen Schachkongress in Worms im MTA mit. Zu dieser Zeit wurde er auch Pfälzischer Fernschachmeister. Das Turnier erstreckte sich über den Zeitraum 1967 bis 1969. In der ersten Hälfte der siebziger Jahre lag seine Ingozahl unter 90. Seine beste Ingozahl erreichte er mit 87,8 im Jahre 1972. Das entspricht einer DWZ von 2138. Im Jahre 1975 spielte der Schachklub Ludwigshafen um den Aufstieg in die Bundesliga, das heißt in die Bundeliga Südwest, denn damals war die Bundesliga noch viergleisig. Die Mitkonkurrenten um den Aufstieg waren SV Koblenz 1903, Sfr Freiburg 1887 und Post SV Neustadt. Ludwigshafen gelang damals der Aufstieg. Heinz Wild gehörte zusammen mit Georg Heinrich, Hermann Krieger, Hans Kelchner, Ludwig Strigan, Richard Kastenholz, Hansjürgen Baum und Hans Reis zur Siegermannschaft. Er trug mit einem Sieg und zwei Remisen nicht unwesentlich zum Aufstieg bei (siehe zwei Partien weiter unten) 1980 hatte ich das Vergnügen, mit Heinz Wild als Vertreter des Pfälzischen Schachbunds nach Solingen zu fahren, wo über die Gründung einer eingleisigen Bundesliga abgestimmt wurde. Ich schätzte vor allem seinen Wiener Schmäh, der die von mir geliebte Pfälzer Frozzelei noch übertrifft.

In den achtziger Jahren zog sich Heinz Wild vom Schach zurück. Als Rentner wurde er aber wieder schachlich aktiv.
1996 wurde Heinz Wild zum Ehrenmitglied des Pfälzischen Schachbunds ernannt. In der Seniorenliga Pfalz spielte er auch mit. Er gehörte zur Siegermannschaft unserer Senioren in den Jahren 2005, 2006 und 2008.
Hier noch zwei Partien, die Heinz Wild  1975 bei der Aufstiegsrunde zur Bundesliga spielte.


Wahl,Gerhard - Wild,Heinz Oskar
SV Neustadt - Luwigshafen 1912, gespielt am 06.06.1975

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Lg5 e6 7.Dd2 Sbd7 8.f4 Dc7 9.0–0–0 b5 10.a3 Lb7 11.Ld3 Sc5 12.The1 Tc8 13.Kb1 Sxd3 14.Dxd3 Sd7 15.f5 e5 16.Sb3 Sb6 17.Te2 Sc4 18.Ka2 f6 19.Lc1 Sxa3 20.bxa3 [20.Kxa3 b4+ 21.Kxb4 d5+–+] 20...Dxc3 21.Dxc3 Txc3 22.Kb2 Tc4! 23.Tde1 Ta4! 24.c3 d5 25.Ka2 dxe4 26.Td2 Le7 27.Ted1 e3 28.Te2 Le4 29.Lxe3 Lxa3 0–1

 

Langheineken,Uwe - Wild,Heinz Oskar
Freiburg 1887 - Luwigshafen 1912, gespielt am 07.06.1975
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 4.e5 c5 5.Dg4 Se7 6.a3 Lxc3+ 7.bxc3 Dc7 8.Dxg7 Tg8 9.Dxh7 cxd4 10.Se2 Dxe5 11.cxd4 Df5 12.Dxf5 Sxf5 13.c3 Ld7 14.Sg3 Sxg3 15.hxg3 Sc6 16.Th7 Sa5 17.Tb1 Tc8 18.Le2 Ke7 19.Ld2 b6 20.Lh5 Le8 21.g4 Sc4 22.Ta1 Sd6 23.g5 Sf5 24.Lg4 Sd6 25.f3 Lb5 26.a4 Ld3 27.Th4 Th8 28.g3 Lf5 29.Lh5 Sc4 30.Lc1 Lg6 31.Lxg6 Txh4 32.gxh4 fxg6 33.Kf2 Sd6 34.Ld2 Th8 35.Th1 Th5 36.Lf4 Sf5 37.Lb8 a6 38.Lg3 Th8 39.Tb1 Tc8 40.Tb3 Tc4 41.Ta3 b5 42.axb5 axb5 43.Tb3 b4 44.Txb4 Txc3 45.Tb7+ Ke8 46.Tb2 Sxd4 47.Tb8+ Ke7 48.Tb7+ Ke8 49.Tb8+ Ke7 50.Tb7+ Ke8 Hier wurde die Partie gehängt. Bis Ende der achtziger Jahre gab es noch Hängepartien.Bei der Wiederaufnahme der Partie bot Weiß Remis und Heinz Oskar Wild nahm das Remis auf Drängen seiner Mannschaftskameraden an. Wie sich herausstellte, war der Abgabezug von Weiß 51. Tg7 , ein Verlustzug. Es hätte folgen können:[50...Ke8 51.Tg7? Txf3+ 52.Kg2 Txg3+ 53.Kxg3 Sf5+]  ½–½